Corona Virus – eine Reflektion: Wir brauchen das Aufrütteln, damit wir aufwachen. Das was jetzt in der äußeren Welt passiert ist ein Ergebnis unserer Handlungen und Gedanken als Kollektiv. Das bedeutet aber nicht, dass wir anfangen sollen uns schuldig zu fühlen oder schuldige zu suchen. Wir sollten uns bewusst werden, dass alles miteinander verbunden ist und dass die Welt draußen auch unsere innere Welt widerspiegelt.

Die physische Trennung, die durch die Corona- Pandemie ausgelöst wurde, herrscht schon lange unter uns und ist in jedem von uns. Unsere Gesellschaft ist so aufgebaut, dass tiefe Verbindung zu einander und zu sich selbst kaum bestehen kann. Der Hauptgrund dafür ist die Vernachlässigung des Fühlens. Von Generation zu Generation wurde Aktionismus und ein „Verstand-gesteuertes Tun“ unterstützt. Tiefe innere Werte wie Verbundenheit zur Natur, zu der Intuition und zu der weiblichen Kraft wurden vernachlässigt. Wir wussten nicht wie wir mit unseren Emotionen umgehen sollen, weil auch unsere Eltern dies nicht mehr wussten. Dadurch sind viele Traumata (bewusste und unbewusste) entstanden. Das Ergebnis davon ist eine interne Trennung: Abkoppeln von den Emotionen und von dem eigenen inneren Gefühl. Diese interne Trennung ist unser größter Schmerz als Gesellschaft und die ist auch der Grund warum es so vielen von uns so schwer fällt tiefe intime Beziehungen einzugehen.

Wir streben alle nach Verbindung, das ist ein inniger Wunsch von unserem wahren Kern aus. Und wir sehnen uns (bewusst oder unbewusst) nach Veränderung. Eine Veränderung, die uns erlauben wird uns verbundener zu fühlen. Die Pandemie ist einer der ersten Dominosteine, die notwendig sind, um diese Veränderung anzuleiten. Damit etwas Neues geboren werden kann, muss das alte sterben. Die bestehenden Systeme, die uns nicht mehr, dienen dürfen jetzt zerfallen. Das wird uns alle treffen und der Abschied wird uns auch nicht leicht fallen.

Die Gefahr besteht, dass wir uns der Situation hilflos ausgesetzt fühlen. Hier möchte ich ganz laut appellieren: jeder einzelner von uns hat die Kraft etwas zum Positiven beizutragen. Bitte unterschätzt das nicht. Hier versteckt sich der Schlüssel. Hilflos werden wir dann, wenn wir erneut den Fehler machen Außen nach Lösungen zu suchen. Natürlich gehört jetzt gesunder Menschenverstand dazu, alle notwendigen Maßnahmen zu treffen, aber die größte Arbeit passiert von Innen her. Wir sollen uns fragen „Wenn die Situation mir spiegelt wo wir gerade stehen, was kann ich ändern um diese Spiegelung zu verbessern?“. Was wollen wir mehr in der Welt sehen? Kriege, Gier und Geiz oder Frieden und Großzügigkeit? Wie finden wir Frieden im Kleinen, in dem Umgang mit uns selbst und mit unseren Mitmenschen? Wie können wir großzügig, helfend, liebevoll und mitfühlend sein zu uns selbst und zu unseren Mitmenschen? Was würde in der Welt passieren wenn jeder anfangen würde diese Fragen für sich zu beantworten und immer zugunsten von Liebe und Frieden zu handeln und zu denken?